Seit Juni 2016 ist der Bebauungsplan 2-111 für den Straßenbahnbau auf der Waldkircher Straße veröffentlicht. Er ist hier (http://www.freiburg.de/pb/site/Freiburg/get/params_E-1289634777/962203/2-111_Bebauungsplan.pdf) einsehbar.
Für Laien sind solche Pläne unübersichtlich und oft schwer zu lesen. Wir haben uns den Plan angeschaut und die Bedeutung der Details für die Praxis analysiert. Dabei fallen extreme Verschlechterungen ins Auge.
So lange keine Straßenbahn kommt, läuft der Verkehr wie bisher.
Aber wenn eine Tram kommt, müssen die Autos, gesteuert durch eine Ampelanlage, im Kreisverkehr halten. Auch der Geradeaus-Verkehr, der ja eigentlich unbehelligt parallel zur Tram fließen sollte wird angehalten. Hier geht dann nichts mehr.
Und die Straßenbahnen kommen alle 7 Minuten – in jeder Richtung!
Hier ist der Stau vorprogrammiert!!
Im Kreisverkehr gibt es keinen Radweg. Das ist für eine angebliche „Fahrradvorrangroute“ vollkommen ungeeignet.
Vor dem Kreisverkehr werden Radweg und Fahrbahn zusammengeführt. Das sind gefährliche Engstellen.
Zusammen mit Fußgängern, die noch schnell zur Haltestelle sprinten, eine sehr unübersichtliche Situation.
Die Bäume, die gefällt werden sollen, werden im Plan nur schwachgelb markiert – kaum zu sehen.
Hier sind sie nun deutlich hervorgehoben:
Allein in diesem Abschnitt werden 23 Bäume gefällt – keiner wird neu gepflanzt. Und dabei stehen die Bäume auf Grund ihres Alters unter besonderem Schutz durch die Freiburger Baumschutzverordnung.
Es gibt auch Informationen, wonach alle Bäume in dem kleinen Park an der Haltestelle Rennweg gefällt werden sollen. Das Grundstück soll dann bebaut werden!
Diese extreme Nachverdichtung nimmt dem Stadtteil Brühl/Beurbarung die Luft zum Atmen. Nachdem auch das Dreieck Rennweg/Stefan-Meier-Straße bebaut wird, bleibt bald nur noch der Hauptfriedhof als "Erholungsgebiet".
Der Garten des Hauses Waldkircher Straße 14/16 soll zu einem großen Teil versiegelt werden. Das verändert grundlegend das Erscheiningsbild des unter Denkmalschutz stehenden Anwesens. Es ragt dann wie die Loreley in den fließenden Verkehr.
Zudem leben in diesem Garten die geschützten Mauereidechsen und es brüten am Haus die ebenfalls geschützten Alpensegler.
In diesem Bereich sollen 27 alte, unter Schutz stehende Bäume gefällt werden. Ihren eigenen Vorgaben, der "Bildung einer Allee", wird die Stadt in keinster Weise gerecht. Es sind nicht nur viel weniger Bäume als zuvor, sie sind naturgemäß auch kleiner, und sie sind fast durchgängig nur einseitig geplant – das ist keine Allee.
Man wird nicht mehr von der Waldkircher Straße links in die Karlsruher Straße abbiegen können. Der Verkehr soll über die Eichstetter Straße, Mallingerstraße und Komturstraße geleitet werden. Das passt nicht zu dem angeblichen Ausbau der Komturstraße als Anwohnerstraße.
Zudem merkt so auch der Letzte, dass die Komturstraße prima geeignet ist, um den Stau auf der Waldkircher Straße zu umfahren. Der Ausweichverkehr bewirkt auch in der Komturstraße erhöhte Belastungen.
In diesem nördlichen Bereich der Waldkircher Straße, kurz vor der Einmündung in die Zähringer Straße, gibt es eine durch die bestehende Bebauung gebildete Engstelle. Das Garten- und Tiefbauamt gibt hier zu, noch nach einer befriedigenden Lösung zu suchen …
Fakt ist, dass – entgegen dem erklärten Ziel der Planung – die Straßenbahntrasse und die Autospur nicht voneinander getrennt werden können. Stadteinwärts ist nur eine gemeinsame Spur befahrbar. Gegenseitige Behinderungen sind unvermeidlich!!